Samstag, 04 Mai 2024 13:28

Der aktuelle Stand der außerklinischen Reanimation in Deutschland

Notfallmedizin Notfallmedizin fot: pixabay

In Deutschland bleibt die Quote der Ersthelfenden - Reanimation trotz verschiedener Bemühungen und Initiativen unverändert. Während des Jahrestreffens des Deutschen Reanimationsregisters in Düsseldorf wurden die neuesten Daten aus dem Jahr 2023 vorgestellt, die von der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI) analysiert wurden. Diese Zahlen werfen ein Licht auf die Notwendigkeit weiterer Anstrengungen, um die Effizienz der Ersthelfenden - Reanimation zu steigern und damit näher an die deutlich höheren Quoten skandinavischer Länder heranzukommen.

Aktuelle Daten und Vergleiche

Die Ersthelfenden - Reanimationsquote in Deutschland lag im Jahr 2023 bei 50 Prozent, ein Wert, der sich im Vergleich zum Vorjahr nicht verändert hat. Diese Quote spiegelt den Prozentsatz der Fälle wider, in denen Laien bereits mit Wiederbelebungsmaßnahmen begonnen hatten, bevor professionelle Rettungsdienste eintrafen. „Trotz zahlreicher Maßnahmen konnte keine Steigerung erreicht werden“, kommentierte Professor Dr. Matthias Fischer, Mitglied des Organisationskomitees des Deutschen Reanimationsregisters.

Das Register, welches über 480.000 Datensätze umfasst und allein im Jahr 2023 40.000 neue Fälle hinzufügte, stellt die größte notfallmedizinische Datenbank im deutschsprachigen Raum dar. Die Datenqualität einer Referenzgruppe von 46 Notarzt - und Rettungsdienststandorten bildet die Grundlage für den jährlichen Bericht.

Vergleich mit Skandinavien

Im europäischen Vergleich bleibt Deutschland weit hinter den skandinavischen Ländern zurück, wo die Reanimationsquoten über 70 Prozent erreichen. Diese Diskrepanz unterstreicht die Dringlichkeit, in Deutschland zusätzliche Maßnahmen zu ergreifen. Skandinavische Länder profitieren möglicherweise von breiteren Ausbildungsprogrammen und einer stärkeren Integration der Reanimationsschulung in den Alltag.

Initiativen und Ausblick

Die DGAI fördert mehrere Initiativen, um die Situation in Deutschland zu verbessern. Dazu gehören die jährlich im September stattfindende Woche der Wiederbelebung und die Bad Boller Reanimations - und Notfallgespräche. Ein wichtiger Aspekt ist die Steigerung der Telefon - Reanimationen, bei denen Anrufer durch die Leitstellen bei der Durchführung der Herz - Druck - Massage angeleitet werden.

Obwohl die Ersthelfenden - Reanimationsquote in Deutschland stagniert, zeigt das Engagement der DGAI und anderer Organisationen, dass ein Bewusstsein für die Bedeutung der Laienreanimation besteht. Um die Erfolgsquoten zu verbessern, wird es jedoch notwendig sein, die Bemühungen weiter zu verstärken und vielleicht von den erfolgreichen Strategien der skandinavischen Länder zu lernen. Die künftigen Berichte des Deutschen Reanimationsregisters werden zeigen, ob diese verstärkten Anstrengungen Früchte tragen.

Quelle: Rettungsdienst